Systemisch-lösungsorientiertes Denken – Sprechen – Handeln

Was sind Systeme?

Im täglichen Leben sprechen wir ganz automatisch und selbstverständlich von unserem „Nerven- oder Immunsystem“, immer öfter auch im beruflichen Kontext von den „sozialen Systemen“ in Organisationen, in Unternehmen, in Teams.
Ein System besteht aus einer Vielzahl zusammenhängender Bausteine, die in einer Beziehung stehen und eine Einheit ergeben. 

Dieses Ineinandergreifen der Bausteine hat zur Folge, dass EINE Änderung in EINEM Teil eine Änderung in ALLEN Teilen, sprich im gesamten System, bewirkt.
Jedes System besteht aus Teilen und ist gleichzeitig Teil eines höheren Ganzen.

Die Komplexität von Systemen ist riesig – kurz zusammengefasst, kann man festhalten:

  • Ein System besteht aus vielen verschiedenen Teilen
  • Zwischen den Teilen bestehen ganz unterschiedliche „Beziehungen“
  • Innerhalb des Systems verändern sich sowohl die Beziehungen zwischen den Teilen, als auch die Teile selbst


Systemisches Denken

= Loslösung „unseres Denkens“ (gut/böse, richtig/falsch)
= hin zu unkonventionellem Denken – Denken in größeren Zusammenhängen
= hin zu erkennen und nutzen, zu neuen Sichtweisen und Lösungsansätzen

    

Der Fokus im systemischen Denken liegt auf der ganzheitlichen Betrachtung, den Wechselwirkungen sowie auf der Lösungs-Orientierung.

Veränderungen werden NICHT von außen herbeigeführt, sondern „Impulse“ werden IN ein System gegeben. Dadurch kommt Bewegung in das System und neue Konstellationen, Ansichten und Lösungen werden sichtbar.

Systemische Sprache

Um es auf den Punkt zu bringen: Systemische Sprache besteht aus Fragen, Fragen, Fragen, Fragen….

Ziel der systemischen Sprache ist, hinter die aktuelle Problemstellung zu schauen, neue Sichtweisen zu ermöglichen und Klarheit zu schaffen.


Merkmale der systemischen Sprache sind:

  • „Blick nach vorne“
  • Fragen, die „gedankliche Reisen“ ermöglichen, die „gedankliche Grenzen“ sprengen können
  • Fragen, die veränderte Sichtweisen und alternative Handlungsentwürfe ermöglichen
  • Fokussierung auf die Lösung – nicht auf das Problem
  • Selbstpositionierung
    • definiert man sich als beobachtende „Umwelt“
    • definiert man sich als Teil des Systems in dem man beobachtend mitwirkt
  • Reflexiv: für mehr Klarheit für sich selbst
  • Offensiv: für Klarheit anderer

Systemisches Handeln

=    Wahrnehmung = Selektion = Bearbeitung – Selbstbeobachtung + Reflexion


Jede Person macht sich ihre persönliche Wirklichkeitskonstruktion.
Es erfolgt die Erkenntnis:  So ist es!
Diese „So ist es-Einstellung“ gleicht einer Fixierung, bzw. einer Positionierung zu einem Thema. Die Thematik ist quasi einbetoniert.

Wichtig ist, sich bewusst und selbstreflektiert die Begründung hinter der Positionierung als Gegenüber an- bzw. herauszuhören. 
Welches Gedankenkonstrukt steckt hinter der Positionierung? 
Gezielte (systemische) Fragen verhelfen dem Gegenüber zu neuen Erkenntnissen und somit auch zur Auflösung der „So ist es“-Fixierung.

Gleiches gilt für uns selbst. Auch wir sollten die Hintergründe des anderen in unserer Wirklichkeit mit betrachten und berücksichtigen.

„Eine Beobachtung braucht einen Beobachter (Beobachten des Beobachters)“
Als Beobachter muss uns immer bewusst sein, dass in der eigenen Beobachtung ein blinder Fleck durchaus möglich ist. Dieses Wissen bzw. dieses Achtsamsein  lässt statt dem „JA ABER“
ein „JA UND“ entstehen. So kann sich eine Vielfalt im Denken entwickeln und es besteht die Chance die Komplexität zu begreifen.  

Genau dieses „JA UND“ bzw. die Achtsamkeit auf den eigenen blinden Fleck kann für jede Führungskraft ein relevanter Erfolgsfaktor sein. In Meetings, um es als Ressource zu nutzen, oder im Team um es als Chance betrachten zu lernen.